Ist Corona-Epidemie vergleichbar mit der Spanischen Grippe?

Die aktuelle durch den Corona-Virus verursachte Epidemie wird mit einigen anderen Epidemien aus der Vergangenheit derzeit sehr gerne verglichen. Am meisten schaut man dabei auf die Spanische Grippe aus dem Jahr 1918, an der in einigen Monaten mindesten 50 Millionen Menschen starben. 

Bei diesem Vergleich sind vor allem die Unterschiede zwischen diesen zwei schrecklichen Epidemien sehr deutlich. Unterschiede in den Stand der Medizin und unseres Wissens. Vor 100 Jahren waren die heute üblichen Hygiene-Maßnahmen in den Krankenhäuser völlig unbekannt oder im besten Fall erst in ihrer Anfagsphase. Regelmäßiges Händewaschen war nicht besonders populär nicht nur in der Bevölkerung aber auch unter den Ärzten. Somit haben die Krankenhäuser die Krankheit massiv weiter verbreitet. 

Im Jahre 1918 hat man auch den Erreger der Krankheit nicht gekannt. Erst kurze Zeit davor wurden Bakterien entdeckt. Viren waren noch völlig unbekannt. Man hatte also keine Ahnung, was verursacht die Krankheit und wie kann man sie dann gezielt bekämpfen. Man konnte über die Ursachen der Krankheit nur mutmassen. Gewisse Zeit hat man sogar vermutet, dass die Krankheit durch eine Fehlausrichtung der Planeten verursacht ist.  

Im Fall Corona-Virus ist es anders. Die Wissenschafter wissen ziemlich von Anfang an, das die Krankheit eben durch einen Virus verursacht wird. Die DNA des Virus wurde auch relativ schnell entschlüsselst. Das wird hoffentlich ermöglichen, recht schnell einen Impfstoff und womöglich auch Medikamente zu erzeugen.

Die spannende Geschichte der Spanischen Grippe und der Vergleich mit Corona-Virus hat Jeremy Brown, der Author des Buches „Influenza: The 100-Year Hunt to Cure the Deadliest Disease in History“, in diesem The Atlantic Artikel beschrieben. Jim Brown betont, dass der Vergleich dieser 2 Epidemien zeigt, welchen enormen Fortschritt  hat die Medizin in den letzten 100 Jahren gemacht.

Die beeindruckende Möglichkeiten der Wissenschaft sind am deutlichsten in der Genanalyse sichtbar. Wie in diesem MIT-Artikel beschrieben, wurden inzwischen viele Virenproben aus unterschiedlichen Orten sequenziert. Diese DNA-Proben stehen allen Wissenschaftler in einer öffentlich zugänglichen Datenbank zur Verfügung. Damit kann man die Virus-Beschaffenheit untersuchen und nach Möglichkeiten suchen, ihm unschädlich zu machen. Man kann auch Virus-Mutationen analysieren und damit seine Verbreitungswege analysieren und auch die Wirkung der gesetzten Quarantäne-Maßnahmen überwachen.


Es bleibt also zu hoffen, dass die Summe dieses Wissens und der modernen Möglichkeiten bald einem Durchbruch in der Bekämpfung der Krankheit ermöglichen wird.

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