Ein wirklich schönes Konzept des
Ressourcen-schonenden Autos hat Mercedes
präsentiert bei CES 2020. Mercedes will
im Jahr 2039 Autos herstellen, die vollständig Ressourcen-neutral sind. Dieses
Ziel liegt noch recht weit in der Zukunft. So gesehen ist es eher eine Vision.
Mercedes machte aber diese Vision viel konkreter mit den klar definierten
Zwischenzielen, bei denen eine konkrete Reduktion bis auf 40% geplant ist. Das
macht diese großartige Vision recht realistisch.
Die Idee dahinten ist, dass das Auto der
Zukunft nicht nur bei der Nutzung CO2-neutral ist. Auch bei der Herstellung des
Autos sollen so gut wie keine Ressourcen verbraucht werden. Mercedes will die
Menge von Wasser und allen anderen Materialen, die für Erzeugung eines Autos
notwendig sind, dramatisch reduzieren. Dazu werden neue Herstellungsmethoden
aber auch Rohstoffe benötigt. Grundsteine dieser Idee sind drei "R"
- Reduce, Recycle, Reuse. Das Unternehmen wird mit neunen
Produktionsmethoden die Menge, der für die Herstellung eines Autos benötigten
Rohstoffe reduzieren - Reduce. Gleichzeitig sollte das Auto so gebaut werden,
dass einzelne Bauteile wieder für neue Autos oder für andere Zwecke benutzt
werden können - Reuse. Das was dann übrig bleibt sollte leicht
entsorgbar sein. Der aus Schweden stammende CEO von Mercedes erwähnt hier sogar
gänzlich neuartige Batterien, die aus organischen Stoffen hergestellt werden. Diese
Batterien können dann einfach kompostiert werden - Recycle.
Es ist eine absolut tolle Idee, die leider
durch die Präsentation des futuristischen Avatar-Autos kaum Aufmerksamkeit
bekam. Ich halte sie jedoch als wichtiger Beitrag für die Lösung vieler unserer
derzeitigen Probleme. Eine Technologie, die ermöglicht, mehr zu produzieren und
das mit weniger Ressourcen, wird die Umwelt weniger belasten und womöglich uns
auch helfen, die Klima-Katastrophe abzuwenden.
Über solche Technologien wird derzeit nicht
nur bei Mercedes nachgedacht. In vielen Fällen gibt es schon heute sparsame
Technologien. Andrew McAfee, Co-Autor des
Buches "The Second Machine
Age" beschreibt diese Entwicklung in seinem neuen Buch "More from less".
Andrew McAfee zeigt den enormen Einfluss, welchen
Technologie auf unseren Leben in letzten 200 Jahre gehabt hat. Dank dem technologischen
Fortschritt hat die Menschheit viele Krankheiten, Armut und andere Probleme aus
der Vergangenheit beseitigt. Technologie hat einen nie dagewesenen Wohlstand
für so viele geschaffen. Die Schattenseite dieser Entwicklung war der starke
Verbrauch der Naturressourcen und negative Auswirkung auf Umwelt und Klima.
Damit ist jetzt Schluss, behauptet Andrew McAfee. In letzten Jahren kann die westliche Wirtschaft
mehr produzieren und dabei weniger verbrauchen als früher:
"In
recent years we’ve seen a different pattern emerge: the pattern of more from
less. In America—a large, rich country that accounts for about 25 percent of
the global economy—we’re now generally using less of most resources year after
year, even as our economy and population continue to grow. What’s more, we’re
also polluting the air and water less, emitting fewer greenhouse gases, and
seeing population increases in many animals that had almost vanished. America,
in short, is post-peak in its exploitation of the earth. The situation is
similar in many other rich countries, and even developing countries such as
China are now taking better care of the planet in important ways."
Neben Fortschritt in der
Technologie sind Kapitalismus (produziere immer mehr zu geringeren Kosten),
öffentliches Bewusstsein und reaktionsfähige Regierungen die 4 Grundlagen
dieser positiven Entwicklung. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die
Fähigkeit mehr zu produzieren und weniger Ressourcen zu verbrauchen hilft, die
Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Das allein ist aber zu wenig, um
grundlegende Herausforderungen wie Klima-Katastrophe zu meistern.